Blei


Sinn und Zweck:

Die gesamte Ausrüstung erzeugt einen Auftrieb, der ein Abtauchen unmöglich machen würde. Aus diesem Grund sind Taucher gezwungen Blei als zusätzliches Gewicht mitzunehmen um überhaupt unter Wasser tauchen zu können. Im normalen Sporttauchbereich werden hauptsächlich Bleigurte und bleiintegrierte Jackets verwendet. Hierbei steht immer im Vordergrund, dass das Blei jederzeit abgeworfen werden kann, um so schnell an die rettende Oberfläche zurückkehren zu können.

Im technischem Bereich sieht das ein wenig anders aus. I.d.R. werden lange Dekozeiten in Kauf genommen. Würde sich bei einer solchen Dekompressionsphase das Blei unbemerkt lösen und vom Taucher abfallen, hätte der Taucher kaum eine Chance die Tiefe zu halten, er würde unter Missachtung aller Dekompressionsstufen und Aufstiegsgeschwindigkeiten bis zur Wasseroberfläche aufsteigen. Was im Sporttauchbereich eine Rettung darstellt, kann im technischen Bereich des Tauchens den Taucher schnell in lebensbedrohlche Situationen bringen. Daher wird das Blei fest mit dem Taucher verbunden, ohne der Möglichkeit des Abwerfens.

Varianten:

Im technischen Bereich hat sich das V-Weight, ein „V“ förmig gegossenes Bleistück durchgesetzt. Dieses Bleistück wird zwischen die Hauptflaschen gesteckt und mit der Backplate fest eingeklemmt. Ein ungewolltes entweichen des Bleis kann so ausgeschlossen werden.

Wird ohne Doppelflasche getaucht muss der Taucher auf den alt bewährten Bleigurt zurückgreifen oder ein spezielles P-Weight, dass in der Falz der Backplate untergebracht wird, verwenden.

Fehlerhaftes Bild
Fehlerhaftes Bild

Ein Bleigurt sollte so getragen werden wie es die diversen Tauchverbände schulen. Jedoch ist diese Trageform nur dann zu wählen, wenn keine dekompressionspflichtigen Tauchgänge durchgeführt werden. Werden dekompressionspflichtige Tauchgänge durchgeführt, muss der Bleigurt unter dem Harness getragen werden. So kann im Falle eines versehentlichen Öffnens des Bleigurtes sichergestellt werden, dass dieser nicht sofort vom Taucher abfällt, weil das drüberliegende Harness wie eine Art Sicherung agiert. Ein bewusstes Abwerfen ist nachwievor durch das öffnen des Harness möglich.

Fehlerhaftes Bild
Fehlerhaftes Bild
Fehlerhaftes Bild
Fehlerhaftes Bild

Mindestvoraussetzung:

  • Fest mit dem Taucher verbunden
  • Passgenau für die Flaschengröße
  • Abgestimmte Bleimenge

DIR Anwendung:

Die Verwendung des Bleis wirkt sich indirekt auf die Wahl des Anzugmaterials aus. Eine wichtige Vorschrift in allen Tauchverbänden ist es genau so viel Blei mitzunehmen wie es unbedingt erforderlich ist. Taucht man nun mit einem Neoprenanzug (Trocken oder Nass) benötigt man im Flachwasserbereich mehr Blei als in der Tiefe. Dies liegt einfach daran, dass das Neopren im Flachwasser nicht so stark komprimiert wird und somit einen höheren Auftrieb erzeugt, der mit mehr Blei aufgehoben werden muss.

In der Tiefe hingegen wird das Neopren stark komprimiert – der Anzug verliert Auftrieb, was indirekt zur Folge hat, dass der Taucher zunehmend „überbleit“. Dieses „überbleit“ sein muss durch zusätzliches Gas im Wing/Jacket ausgeglichen werden. Bei einem Ausfall des Wings müsste der Auftrieb bei einem Nasstauchanzug über die Flossen hergestellt werden – was u.U. nicht gelingen wird. Bei einem Trockentauchanzug besteht dann immerhin noch die Möglichkeit diesen mit Gas zu füllen um Auftrieb herzustellen.

Daher gilt, dass tiefere Tauchgänge grundsätzlich nur mit Trockentauchanzügen durchzuführen sind, die sich in jeder Tiefe auftriebsneutral verhalten – idealer weise also kein Neopren.

Fehlerhaftes Bild

Bei der Verwendung des V-Weights ist darauf zu achten, dass das Bleistück möglichst tief zwischen den Flaschen liegt. Nur so kann verhindert werden, dass sich der Abstand zwischen den Flaschen und dem Backplate zusätzlich erhöht. Eine Erhöhung des Abstandes würde bedeuten, dass die Ventile weiter vom Taucher abrücken und damit schwerer erreichbar sind.

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt des Bleis besteht in der Feinjustage des Trimms. Die Lage des Bleis entscheidet unter anderem maßgeblich über den Trimm. Je weiter das Blei in Richtung Kopf verschoben wird, um so mehr wird der Taucher kopflastig. Wird das Blei in Richtung Füsse verlagert, wird der Taucher eher „fußlastig“. Dieser Effekt ist besonders wichtig für Taucher, die tendenziell eher Kopflastig sind – in diesem Fall muss das Blei möglichst am Flaschenboden befestigt werden. Mittlerweile gibt es hierzu auch eine sehr gute, technische Umsetzung, die ich wämstens empfehlen kann.

Fehlerhaftes Bild
Fehlerhaftes Bild
Fehlerhaftes Bild
Fehlerhaftes Bild

Technische Eckdaten:

Keine

Pflege / Wartung:

Keine

Hersteller:

V4-tec, diverse „Selfmade Hersteller“ aus dem Internet